Neulich früh hörte ich einen Radiobeitrag. Es ging um Menschen, die durch Inflation und Energiekrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Der Tenor war gut gemeint: Es brauche mehr Unterstützung, mehr Rücksicht, eine gerechtere Verteilung von Wohlstand. Doch dann fiel ein Satz, der mich stutzen ließ:
„Wir sollten doch mehr auf die Kleinen und Schwachen achten.“
Diese Worte haben mich bewegt – aber nicht im positiven Sinne. Denn obwohl die Botschaft eigentlich Mitgefühl und Solidarität ausdrücken wollte, bleibt doch die Frage: Mit welcher inneren Haltung sprechen wir solche Sätze aus? Und wie wirken sie auf die Menschen, um die es dabei geht?
Sprache schafft Realität
Die Formulierung „die Kleinen und Schwachen“ ist problematisch. Sie klingt herablassend, auch wenn sie gut gemeint ist. Sie transportiert ein Bild, das mehr schadet als hilft. Denn Worte formen unsere Wahrnehmung. Und sie beeinflussen unser Denken über andere – und über uns selbst.
Was passiert, wenn ein Mensch in einer Krisensituation – vielleicht ohnehin schon verunsichert – immer wieder hört, er oder sie sei „klein und schwach“?
Vielleicht beginnt man dann, das zu glauben. Und plötzlich ist da ein inneres Bild von Hilflosigkeit, von Abhängigkeit, von einem Mangel an Wert. Man fühlt sich ausgeliefert, statt handlungsfähig. Man wartet, dass Hilfe von außen kommt, statt sich selbst etwas zuzutrauen.
Wer ist wirklich „groß und stark“?
Ein reicher Mensch, der von der Krise wenig mitbekommt? Oder vielleicht eine alleinerziehende Mutter, die trotz steigender Preise zwei Nebenjobs stemmt, die Miete zahlt, das Kind versorgt und nebenbei noch versucht, einen kleinen Traum zu erfüllen – wie den Klavierunterricht für die Tochter oder den ersten Urlaub seit Jahren?
Solche Menschen sind in meinen Augen weder klein noch schwach. Sie sind bewundernswert. Sie wachsen über sich hinaus. Sie zeigen Stärke, Ausdauer und Herz – gerade weil die Umstände schwierig sind.
Wertschätzung statt Abwertung
Wenn wir wirklich eine solidarische Gesellschaft wollen, dann brauchen wir auch eine Sprache, die stärkt statt schwächt. Eine Haltung, die nicht Mitleid vermittelt, sondern echte Wertschätzung.
Denn Erwachsene sind auch in Krisen oft durchaus in der Lage, selbst Lösungen zu finden. Und wenn sie Hilfe brauchen, dürfen sie sie annehmen – ohne deswegen gleich „klein und schwach“ zu sein.
Haltung zeigen – auch in der Kommunikation
In meinem Podcast SAUGUT und im kostenlosen eBook, das ich dir zur Verfügung stelle, geht es genau darum: Um die Kraft der Kommunikation. Und um die innere Haltung, die wir brauchen – in herausfordernden Zeiten, in Gesprächen, im Alltag.
Sprache ist mehr als Information. Sie ist Beziehung, Haltung und Wirkung. Und manchmal auch der Schlüssel zu einer ganz neuen Sichtweise.
Was hat das mit Dir als Führungskraft zu tun?
Eigentlich ALLES. Viel zu oft erlebe ich Führungskräfte, die ihren Mitarbeitenden zu wenig zutrauen. Die helikopterartig jeden Fehler zu verhindern versuchen – teilweise aus eigener Angst vor Verantwortung.
Prüf Dich! Wie sprichst Du, wie denkst Du? Wie kannst Du Deine Sprache ändern, um Zuversicht anstatt Zweifel auszustrahlen?
Ich bin gespannt – lass es mich wissen! Du erreichst mich direkt über mein Kontaktformular oder ein kostenloses Beratungsgespräch.