Wie Du in der neuen Rolle alles im Griff hast
Eine Führungsposition, beziehungsweise eine Führungsaufgabe zu übernehmen, ist auch für Top-Manager eine spannende Herausforderung.
Der Start ist aber manchmal auch eine nervenaufreibende Angelegenheit und kann einem Sprung ins kalte Wasser gleichen.
Die ersten 100 Tage als Führungskraft sind besonders wichtig, da Du in dieser Zeit Deinen Eindruck auf das Unternehmen, Deine Mitarbeiter und auf Dein Umfeld in Deiner neuen Rolle prägen wirst. Es ist der Zeitraum, in dem Du die Grundlagen für den weiteren Erfolg Deiner Abteilung und Deiner Position legst.
In diesem Blog-Artikel erfährst Du von mir als Führungskräftecoach, wie Du als Führungskraft die ersten 100 Tage in der neuen Führungsaufgabe erfolgreich meistern kannst.

Überblick über die Führungsposition verschaffen
Deine Entscheidung für die neue Position ist gefallen. Direkt nach dem ersten Arbeitstag solltest Du Dich als Einstieg in den Job auf jeden Fall nicht nur mit den Vorgesetzten, sondern auch mit allen Kolleginnen und Kollegen in Deinem Bereich bekannt machen. 100 Tage scheinen eine lange Zeit zu sein, sie vergehen aber wie im Flug. Hier ist es wichtig, immer ein offenes Ohr für Fragen, Erwartungen und Anliegen aus der Belegschaft zu haben. Du solltest Dir ein umfassendes Bild von Deinem Bereich verschaffen, die bestehenden Strukturen verstehen und Dir eine Übersicht über die wichtigsten Aufgaben und Projekte verschaffen, bevor Du einen Plan machst oder Entscheidungen triffst. Eine gute Orientierung über die bestehenden Prozesse und Abläufe ist erfolgskritisch, bevor Du „die Sache“ angehst.

Prozesse und Hierarchien
Ein wichtiger Punkt in den ersten 100 Tagen für Führungskräfte ist die Überprüfung und Optimierung bestehender Prozesse und Strukturen. Frage Dich kritisch, ob diese im Unternehmen oder in der Abteilung noch zeitgemäß sind und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Dabei solltest Du aber nicht radikal alles über den Haufen werfen, sondern Dir viele Notizen machen und gezielt Fragen stellen, bevor Du in Absprache mit den Teams und dem Management vorgehst und mögliche Veränderungen schrittweise umsetzt.
Es geht also nicht nur darum, wer für wen verantwortlich ist, sondern auch um die stillen informellen Strukturen im Unternehmen. Wer hat zum Beispiel inoffiziell viel Einfluss? Wer sind wichtige Entscheidungsträger:innen, auch außerhalb Deiner Abteilung? Manchmal hilft es auch, sich ein Foto der wichtigsten Kollegen herauszusuchen und einzuprägen. Dein Ziel ist es, Dir ein umfassendes Bild des Unternehmens und der Menschen zu machen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Es geht aber auch darum, Beziehungen aufzubauen und Vertrauen zu gewinnen. Denn als Führungskraft musst Du nicht nur fachlich kompetent sein, sondern auch soziale Kompetenzen mitbringen.
Vertrauen aufbauen
Vertrauen ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Führung. Um das Vertrauen Deines Teams zu gewinnen, solltest Du offen und transparent kommunizieren und Dich immer an Absprachen halten. Auch solltest Du ein offenes Ohr für Anliegen und Fragen aller Beteiligten haben. Tipps aus dem Team sind essenziell in Deinem Job. Nur so kannst Du sicherstellen, dass sich Deine Teams von Dir als Chef oder Chefin besser wertgeschätzt fühlen und motiviert an ihren Aufgaben arbeiten.

Ziele definieren
Nachdem Du einen Überblick über Deinen Bereich gewonnen hast, solltest Du Dir SMART-Ziele setzen und eine Strategie entwickeln, wie Du diese erreichen möchtest.
Dabei solltest Du Dich an den Erwartungen Deiner Manager und an der Unternehmensstrategie orientieren und die SMART-Ziele auf Deine Abteilung herunterbrechen, um in Deiner Rolle als neuer Chef oder neue Chefin Deinen Bereich optimal aufzustellen.
Strategie entwickeln
Es ist wichtig, vorsichtig auch Deine Manager, Kolleginnen und Kollegen in den Prozess mit einzubeziehen und gemeinsam eine Strategie zu entwickeln. Vorsichtig bedeutet, dass Du Dein Team einbindest, aber nicht die Führung an jemand anderen abgibst. So kannst Du sicherstellen, dass alle mit an Bord sind, sich wertgeschätzt fühlen und die Ziele auch tatsächlich erreicht werden können.
Diskutiere Deine Strategie mit Deiner Führungskraft und kläre die Verantwortung für die einzelnen Themen.

Veränderungen angehen
Nachdem Du die wichtigsten nächsten Schritte definiert und eine Strategie entwickelt hast, geht es nun darum, Veränderungen auch umzusetzen. Hier ist es wichtig, behutsam vorzugehen und nichts zu überstürzen. Die ersten 100 Tage sind zur Einarbeitung da. Es kann hilfreich sein, Neuerungen schrittweise einzuführen und immer wieder Feedback oder Tipps von den Mitarbeitern einzuholen. So kannst Du sicherstellen, dass der neue Weg auch tatsächlich umgesetzt wird.